Ich war am 25.01.2022 bei DORF TV in Linz. Ein kleines, feines TV-Projekt, partizpativ, und nicht umsonst in den Räumlichkeiten der Linzer Kunstuni beheimatet. Es war dies mein zweiter Besuch bei diesem wunderbaren und für die Medienvielfalt in OÖ so wichtigen Projekt. Beide Male durfte ich bei Martin Wassermair und seinem Talk “Der Stachel im Fleisch” zu Gast sein.
Beim ersten Mal diskutierte ich gemeinsam mit Felix Eypeltauer von den NEOS über moralischen Anspruch und Wirklichkeit in der Politik, dieses Mal redeten Primarin Dr.in Margot Peters und ich moderiert von Martin Wassermair über Impfpflicht, Corona und wie die Spaltung der Gesellschaft aussieht bzw. überwunden werden kann. Meine Gedanken dazu habe ich bereits HIER niedergeschrieben, darum geht es mir hier jetzt auch gar nicht so sehr.
Viel mehr geht es mir um die Erfahrungen, die ich bei beiden Malen machen durfte: ein Moderator, der nachfragt und etwas wissen will, der einen ausreden lässt, und dabei dennoch niemals mangelnde Distanz an den Tag legt. Genauso auch die Diskussionskultur mit den Mitdiskutant*innen, die wirklich eine angenehme Abwechslung zum üblichen Politalltag war und ist. Das war immer sehr wertschätzend und auf Augenhöhe. Alleine deshalb mag ich die Arbeit von DORF TV. Was ich darüber hinaus auch sehr zu schätzen weiß: bei diesem Projekt können Menschen niederschwellig andocken und sich in Medienmachen selber ausprobieren, sich einbringen und Erfahrungen sammeln. Das alles in einem durchaus professionellen Setting, und weit von einem “Waynes World”-artigen Diletantismus im besten Sinn entfernt, der schnell mal einem “Mitmach”-Programm unterstellt wird.
Dass solche Medienprojekte – ähnlich auch das wunderbare Linzer Radio FRO oder Freies Radio B138 aus dem Süden OÖ – nicht allen ins Konzept passen, versteht sich von selber. Zu eigensinnig sind solche Medien meistens, lassen sich nur bedingt in eine Schachtel oder einen Rahmen pressen. Zudem kosten sie Geld, weil sie meistens keines rein bringen, denn im Normalfall ist ein solches Projekt keine Werbe-Cash-Cow, sondern ein nichtkomerzielles Projekt. Und diese Kombination macht es dann auch nicht immer leicht, umso wichtiger sie zu fördern und durch die Politik abzusichern. Und noch wichtiger: schauen und hören, die Programme konsumieren (oder: selber mitmachen). 😃