Der Wahlkampf ist bei uns in OÖ eröffnet. Bekanntlich werden am 26. September 2021 die Gemeinderäte, Bürgermeister*innen und der Landtag im Land ob der Enns gewählt. Das ist durchaus eine Richtungsentscheidung, denn in den letzten 6 Jahren war im Land eine Koalition aus ÖVP und FPÖ am Ruder. Diese folgte damals einer Koalition aus ÖVP und Grünen nach, und eine der ersten Maßnahmen der neuen Regierungskoalitionäre war es 2015 und 2016 die vielen unter Grün erreichten Änderungen in der Umwelt- und Klimapolitik wieder zu kippen.
Entsprechend ist auch die Ansage von uns Grünen, dass wir diese zukunftsvergessene Politik, diese Rückschrittskoalition in Linz ablösen wollen. Die Klimakatastrophe ist real, wir spüren die Auswirkungen jeden Tag aufs Neue. Wetterextreme sind keine Ausnahme mehr, auf Dürre und Hitze folgen extreme Niederschläge, Starkregen und Hagelschauer. Das alles nicht nur einmal oder zweimal im Monat, sondern an 5 Tagen die Woche, so wie dies in den letzten Wochen das eine oder andere Mal der Fall war.
Die Ansage von Stefan Kaineder und den Kandidat*innen auf Landesebene die Koalition des alten Denkens ablösen zu wollen, sorgt naturgemäß für entsprechendes Aufsehen bei der davon betroffenen FPÖ. Denn eines wissen die Freiheitlichen in OÖ: dass sie abgelöst werden können, ist durchaus realistisch. Dass damit dann auch andere Schwerpunktsetzungen, andere Themen in der Politik zum Zug kommen werden auch. Entsprechend wichtig ist es offenkundig diese Themen zu diskreditieren und als lächerlich darzustellen. Nicht nur auf Landesebene, sondern auch auf kommunaler Ebene.
Heute zum Beispiel durfte ich die Ausführungen der lokalen Freiheitlichen lesen. Da wird der Klimawandel zum „gehypten Thema“ degradiert. Zviligesellschaftliche Initiativen wie „Black Lives matter“ oder Fragen der Gleichberechtigung werden ebenso abschätzig als Zeitgeist abgetan. An sich könnte mir das egal sein, wenn ich nicht eine Verantwortung meinen Kindern gegenüber hätte. Weil, ich will meiner Tochter und meinem Sohn einmal eine Welt zurücklassen, in der beide noch leben können, und in der wir die Auswirkungen des Klimawandels aufgehalten haben, und zumindest das Schlimmste abwenden konnten. Und ich will, dass meine Tochter als Frau sein und werden kann, was sie will, was ihren Talenten entspricht, was sie interessiert und wofür sie brennt. Ich will, dass sie dieselben Rechte wie Männer hat, ohne Wenn und Aber. Ich will, dass sie sich nicht von Männern abschätzig behandeln lassen muss, und ich will, dass sie respektiert und akzeptiert wird, so wie alle anderen auch. Ebenso will ich eine Gesellschaft haben, in der es egal ist, welche Hautfarbe jemand hat oder woher sie oder er kommt.
Um nicht weniger geht es nämlich, was hier so abwertend und abschätzig dargestellt wird. Und diese Abwertung und Abschätzigkeit darf keine Mehrheiten mehr bekommen. Das sind wir unseren Kindern schuldig.