In den letzten Tagen war ich bei mir im Bezirk unterwegs. Einmal Wandern gehen (ein zweiter Wander-Termin kommt zum Glück noch), drei Mal sind wir in diversen Lokalen bei Stammtischen zusammen gesessen. Es waren keine Massenveranstaltungen, aber gute schöne Zusammentreffen, bei denen es möglich war miteinander zu reden, zuzuhören und vor allem auch sich auszutauschen.
Was mir dabei besonders aufgefallen ist: der Ortskaiser als Typus des oftmals alleine entscheidenden sakrosankten Gemeindeoberhaupts ist immer noch viel weiter verbreitet als ich dachte. Und nein, er ist nicht das “Vorrecht” einer Partei alleine, das ist schon eine Sache, die es offenkundig bei allen Bürgermeisterparteien gibt. Da waren dann Geschichten dabei von Bürgermeister die mit dem Verlust des Arbeitsplatzes gedroht haben, weil man sich das Recht rausgenommen hat etwas zu kritisieren. Oder der Bürgermeister der jede Kritik vom Tisch wischt, wenn sie von einer bestimmten Familie kommt – nur weil ebendiese selber auch zum Teil betroffen wäre von den Auswirkungen gewisser Projekte.
Was mich wieder optimistisch stimmt: immer weniger Menschen wollen sich das gefallen lassen, wollen sich damit abfinden. Das ist die gute Nachricht. Trotzdem ist der Schritt selber auf einer Liste aufzuscheinen, selber im Gemeinderat Verantwortung zu übernehmen ein großer und vor allem einer der Mut braucht. Mut, den wir verbreiten wollen. Als Grüne ist es uns wichtig, dass Menschen sich für ihre Anliegen selber einsetzen können und dies auch tun. Es muss nicht immer unter dem Banner unserer Partei sein, obwohl wir das natürlich lieber sehen und lioeber haben. Genauso aber unterstützen wir dort und da gerne auch Bürger*innen-Initiativen oder Bürger*innen-Listen. Wichtig in jedem Fall: die Menschen setzen sich für eine nachhaltige, andere Politik ein, optimalerweise auf Basis der Grünen Grundwerte:
– Solidarisch
– Ökologisch
– Selbstbestimmt
– Pazifistisch
– Feministisch
– Basisdemokratisch
Am Ende ist es mir aber wichtig, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen, dass die Amtsstuben im Bezirk einmal durchgeblasen werden, dass endlich Vernunft und Nachhaltigkeit einzieht. So wie es derzeit ausschaut könnten das 2021 bei den Landtags- und Gemeinderatswahlen in Wels Land ein paar mehr Gemeinden als bisher werden. Das ist gut so.